Ortsverband Wedemark

Bebauungsplan "Diersrahe" im Gemeindeteil Bissendorf

18.11.2017
Diersrahe©Wilhelm Lucka

n der Ratssitzung am 13. November 2017 hat die Ratsfraktion der GRÜNEN im Gemeinderat dem Bebauungsplan Diersrahe zu gestimmt. Keine leichte Entscheidung, wie Horst Menze und Wilhelm Lucka ausführten:

Der B-Plan hatte von Anfang an einen grundlegenden Konstruktionsfehler, nämlich den Anschluss seiner Haupterschließungsachse an die Straße „Langer Acker“ im südlich gelegenen Gewerbegebiet. Dies wird zu Durchgangsverkehr führen, der das neue Gebiet belastet. Dass es keine Versickerung des Regenwassers von den Straßen direkt in den Seitenräumen gibt, schafft zudem eine Ungleichbehandlung zwischen privaten und öffentlichen Flächen.

Auch die Behandlung des Rebhuhnvorkommens im Plangebiet ist mangelhaft. Hier wären  gesonderte Ausgleichsmaßnehmen wie für die Feldlerchen angemessen. Daher können wir dem Abwägungsvorschlag der Verwaltung zu den vorgebrachten Anregungen und Bedenken nicht zustimmen.

Positiv ist dagegen: Es ist das erste Baugebiet seit langem, in dem ein nennenswerter Anteil von Mehrfamilienhäusern realisiert wird. Damit wird ein Angebot an Mietwohnungen geschaffen mit der Möglichkeit auch geförderten, sprich Sozialen Wohnungsbau, zu realisieren. Dies ist ein Angebot, das wir in der ganzen Region Hannover, besonders aber in unserer Gemeinde, dringend brauchen. Die fußläufige Entfernung zum S-Bahnhof, zu einem Verbrauchermarkt und einer Kita und die überörtliche Anbindung mit Buslinien sind ein weiterere Pluspunkte.

In der Abwägung der Vor- und Nachteile bewerten wir das so hoch, dass wir trotz der genannten Mängel dem Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan zustimmen. Wir GRÜNEN haben die Schaffung von Sozialem Wohnungsbau auch in unserem Programm zur Kommunalwahl 2016 und freuen uns über diesen ersten Schritt. Dies erfordert Häuser mit zwei Vollgeschossen plus einem Dachgeschoss, entweder unter geneigtem Dach oder als zurückgesetztes Staffelgeschoss unter Flachdach. Solche Häuser sind aus unserer Sicht auch an der Ortseinfahrt keine städtebauliche Zumutung, sondern bieten eine akzeptable Ortsrandgestaltung.

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