Ortsverband Wedemark

Bebauungsplan für Bissendorf-Wietze – künftig weniger Bäume in der Waldsiedlung

04.07.2018
Bebauungsplan für Bissendorf-Wietze – künftig weniger Bäume in der Waldsiedlung

In der Sitzung des Ausschusse für Planen, Bauen und Umwelt am 12.06.2018 ging es unter anderem um den Bebauungsplan „ Am Wietzestrand/Bussardweg“, einen der vier Bebauungspläne für Bissendorf-Wietze. Deren Ziele sind eine geordnete weitere bauliche Entwicklung bei Erhaltung des Waldsiedlungscharakters.

Die Pläne haben eine lange Vorgeschichte, die bis weit in die vergangene Ratsperiode reicht. Damals hatten insbesondere die „Bürger für Wietze“ mobil gemacht gegen die Bebauungspläne in ihrer damaligen Fassung. Diese enthielten nach ihrer Meinung zu weit gehende Festsetzungen auf den Grundstücken:

einen Gehölzanteil von 40%, dazu Flächen für Gehölzpflanzungen, zu geringe Grundstückausnutzungen und zu große Grundstücksmindestgrößen.

Vieles davon ist in dem jetzt behandelten Entwurf bereits geändert worden. Die neuen Entwürfe kommen den Kritikern bereits weit entgegen.

„Was aus unserer Sicht gar nicht geht, das ist die Herabsetzung des Anteils der Gehölzüberdeckung.

Investoren können künftig bei ihren Bauvorhaben den Gehölzanteil jetzt auf nunmehr 35% der jeweiligen Grundstücksfläche begrenzen!

Dabei muss man sich vor Augen halten, dass viele Grundstücke heute noch Gehölzanteile von 50% haben. Als Durchschnittswert haben die Planer immerhin 43% ermittelt. Der 40% - Anteil in der letzten Entwurfsfassung des B-Planes war also bereits ein Kompromiss. Mit einem Anteil von jetzt nur noch 35% wird aber das Ziel der Erhaltung des Waldsiedungscharakters vollends aufgegeben. Zugleich muss festgestellt werden: In dem insgesamt 29,5 ha großen Gebiet wird mit der Verringerung von 40% auf 35% der Anspruch auf insgesamt mindestens 1 - 1,5 ha Gehölzfläche aufgegeben!“

Leider blieb Angela Klingrad im Ortsrat Bissendorf-Wietze allein in ihrer Ablehnung der 35%-Festsetzung. Auch der Antrag auf die textliche Festsetzung von 40% Gehölzanteil, eingebracht von Wilhelm Lucka im Fachausschuss für Planen, Bauen und Umwelt wurde dort überstimmt.

„So lässt sich Bissendorf-Wietze nicht als Waldsiedlung erhalten!

Wir rufen alle auf, denen der besondere Charakter von Bissendorf-Wietze am Herzen liegt, dieses durch entsprechende Einwendungen in der Auslegungsphase des Bebauungsplanes zum Ausdruck zu bringen!“

Angela Klingrad, Vertreterin der GRÜNEN im Ortsrat Bissendorf-Wietze,
Wilhelm Lucka, Vertreter der GRÜNEN im Fachausschuss für Planen, Bauen und Umwelt

‹ Zur Liste