Angesichts des massiven Rückgangs an Insekten sowie von heimischen Tier- und Pflanzenarten ist es um den Artenschutz schlecht bestellt. Noch ist es nicht zu spät, hier gegenzusteuern. Erste Maßnahmen werden in der Gemeinde Wedemark unternommen.
Erfolge beim Artenschutz wie etwa beim Weißstorch, beim Biber oder beim Kranich, deren Bestände zugenommen haben, zeigen, dass sich ein negativer Trend auch stoppen und umkehren lässt, wenn man rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergreift. „Wir GRÜNE fordern, mehr Natur zu wagen: mit einer Förderung des ökologischen Landbaus und einer nachhaltigen Bewirtschaftung sowie mit dem Anlegen von mehr Blühstreifen, Hecken und Streuobstwiesen“, sagt Angela Klingrad von den Grünen der Wedemark zum Tag des Artenschutzes am 3. März.Die GRÜNEN verweisen auf die Untersuchung von Insektenforschern aus Krefeld, die an rund 90 Standorten einen Rückgang der Insekten um durchschnittlich 75 Prozent in den letzten 27 Jahren festgestellt haben. „Damit drohen ganze Nahrungsketten in der Natur zusammenzubrechen“, sagt A. Klingrad. „Das hat dramatische Folgen auch für die Vogelwelt. Insgesamt verlieren wir in Deutschland im Moment jedes Jahr eine Million Vogel-Brutpaare, weil ihnen die Nahrungsgrundlage fehlt. Der Star als Vogel des Jahres 2018 ist zwar noch überall verbreitet, aber seine Bestände sind massiv eingebrochen – genauso beim Buchfink oder bei der Goldammer.Die Grünen begrüßen, dass die Gemeinde mit der Unterstützung durch die Landwirtschaft, den Nabu und weitere Interessierte in diesem Jahr erste Schritte zur Realisierung eines Biotopverbundes gehen wird. Den Antrag für ein Konzept für einen Biotopverbund hatte die Ratsfraktion bereits vor drei Jahren eingebracht. Auch die Bereitstellung von Mitteln für die naturnahe Entwicklung von Fließgewässern im Haushalt der Gemeinde für das Jahr 2018 wird ein Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt sein. Die Grünen fordern außerdem Bund und Land auf, sich für ein Verbot von Glyphosat und besonders schädlichen Insektenvertilgungsmitteln wie den Neonikotinoiden einzusetzen und ihre zahlreichen eigenen Flächen nach ökologischen Gesichtspunkten zu pflegen.