Wie ist eigentlich der Stand beim Gewerbegebiet „Neuer Hessenweg“ in Gailhof? Welche Themen gibt es in den Flüchtlingsbewegungen? Geht es voran mit dem LIFE+-Projekt Hannoversche Moorgeest? Und was gibt es Neues zur geplanten Erweiterung der Mastställe in Elze zu berichten?
Der letzte Stand vom März war, dass die Bürgerinitiative „Contra Industriehuhn Wedemark“ dem Ziel ein Stück nähergekommen ist, die geplante Maststall-Erweiterung in Elze auf 164.000 Mastplätze zu verhindern.
Die Themenliste der Grünen bei ihrer ersten OV-Sitzung am 02. Juli nach der coronabedingten Versammlungspause war überraschend lang. Auch viele kleine Schlüsselthemen einzelner MitgliederInnen wurden angesprochen, wie z.B. die Fahrraddemo für eine nachhaltige und gleichberechtigte Verkehrspolitik der Parents for future Wedemark, die Herausforderung einer umweltverträglichen Klärschlammverwertung innerhalb der Region, eine Plakataktion gegen die Zustände in Flüchtlingslagern oder die Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit für die Landwirtschaft.
Bei zwei aktuellen Themen sind auch die WedemärkerInnen aufgefordert, sich engagiert einzubringen:
Zum einen ist am 3.6. das „Volksbegehren Artenvielfalt.Jetzt!“ mit dem Sammeln der Unterschriften gestartet. Ziel des Volksbegehrens ist es, das Niedersächsische Naturschutzrecht zum Wohl der Artenvielfalt zu ändern. Damit es erfolgreich ist, müssen zehn Prozent (das sind rund 610.000) der Wahlberechtigten aus Niedersachsen das Volksbegehren für mehr Artenvielfalt unterschreiben. Lehnt der Landtag das Gesetz ab, entscheiden alle Wahlberechtigten in einer direkten Volksabstimmung über das Gesetz.
Infos zum Volksbegehren gibt es unter: https://www.artenvielfalt-niedersachsen.jetzt/#start
Auf der anderen Seite stellt das geplante Gewerbegebiet „Neuer Hessenweg“ in Gailhof eine weitere erhebliche Mehrbelastung und Beeinträchtigung für Natur, Umwelt und AnwohnerInnen dar. Fehlende Energiestandards für Gebäude (Nullenergiehaus), steigende Emissionen sowie der zu erwartende Verkehrslärm lassen sich nicht durch Verminderungs- und Ausgleichsmaßnahmen ausreichend kompensieren. Selbst wenn es sich bei der geplanten Bebauungsfläche weitesgehend um eine intensiv genutzte Ackerfläche handelt: Es ist Boden, der versiegelt wird. Damit überhaupt 10 Zentimeter Boden entstehen, braucht es Zweitausend Jahre. In Gailhof gehe es um eine Fläche von rund 20 ha. Noch bis zum 17.07. hatten BürgerInnen Zeit, sich mit Anregungen und Einwendungen zum Bauvorhaben bei der Gemeinde einzubringen.
Zum Abschluss der Sitzung sind sich alle Grünen einig, dass der fehlende Klima- und Umweltschutz weiterhin das zentrale Thema bleibt. Auch wenn jetzt und über lange Zeit die Bewältigung der Corona-Pandemie im Vordergrund stehen wird. „Ein Zurück zu „Normal“ wird es nie geben, solange immer nur die Wirtschaft in jeder Krisensituation kurzfristig gestärkt wird als langfristig und nachhaltig Wirtschaft, Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und Ökologie zusammen zu denken.“, betont Aline Kolletzki. Und Marco Kurz ergänzt: „Darum ist es umso wichtiger, jetzt einen politischen Aktionsrahmen zu finden und mehr Druck auf die derzeitige Politik auszuüben.“ Jede*r ist dazu aufgerufen, sich für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu engagieren. Wer eine Aktionsidee für die #GrueneWedemark hat, darf sich gerne melden.
BU: Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln fanden sich auch viele Neumitglieder bei der ersten grünen OV-Sitzung ein.